Schluss mit den Märchen – Faktencheck Energiewende
Der Faktencheck Energiewende soll mit Mythen und Gerüchten rund um Klimawandel und Energiewende aufräumen und zu mehr Sachlichkeit im Diskurs führen.
Während die Europäische Kommission in Brüssel das sogenannte „Winterpaket“ vorstellte, präsentierten der Klima- und Energiefonds und Erneuerbare Energie Österreich gestern bereits das dritte Jahr in Folge den „Faktencheck Energiewende“. Mehr Sachlichkeit in der Diskussion, das erhofft man sich durch diese Publikation, die mit den Mythen rund um Klimawandel und Energiewende aufräumen soll. Denn besonders hier gebe es viel zu viele Vorurteile und Falschinformationen, erklärt Peter Püspök, Präsident der Organisation Erneuerbare Energie Österreich:
„Der Klimaschutz- und Energiebereich ist ein Tummelplatz für Halbgebildete, Viertelgebildete, Ungebildete, für Besserwisser und für die Spezies der Bauchdenker, aber vor allen Dingen ein Tummelplatz der Lobbyisten aller Richtungen, insbesondere jener, die als Energie-Platzhirsche in ihrer bisherigen Existenz bedroht sind.“
Der Faktencheck greift zehn der häufigsten Meinungen und Aussagen zur Energiewende auf und unterzieht sie einem kritischen Check. Das Ergebnis: So manche Vorurteile können entkräftet, viele Bedenken ausgeräumt werden. Nicht wenige Argumente gegen die Energiewende widersprechen wissenschaftlichen Fakten.
Mythos 1: Wir haben noch Zeit
Eine der wichtigsten Erkenntnisse aus dem Dokument ist die Tatsache, dass das globale Treibhausgas-Budget, das für die Erreichung des Zwei-Grad-Ziels so wesentlich ist, schon innerhalb der nächsten 20 Jahre aufgebraucht sein wird, wenn nicht in unmittelbarer Zukunft Maßnahmen zur Dekarbonisierung des Energiesektors greifen. Der Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds Ingmar Höbarth findet dazu klare Worte:
„Ein Großteil der fossilen Reserven an Kohle, Öl und Gas muss für immer unter der Erde bleiben, egal, welche Menge gefördert werden kann, egal, wie billig sie sind.“
Mythos 2: Das ist zu teuer
Eine große Sorge vieler Gegner der Energiewende, nämlich, dass ein Ausstieg aus allen fossilen Energieträgern einen wirtschaftlichen Rückgang bedeute und zu teuer sei, kann durch einen Blick auf unsere nördlichen Nachbarn genommen werden: Staaten wie Finnland, Dänemark und Schweden, die Vorreiter in Sachen Klimaschutz sind, sind durchwegs auch wirtschaftlich erfolgreich.
Das so weit verbreitete Märchen von dem Wirtschaftshemmnis Energiewende ist für die Experten des Klima- und Energiefonds nicht nachvollziehbar, im Gegenteil: Besonders im Bereich der Biomasse hat Österreich eine denkbar gute Ausgangssituation. Bereits heute ist Biomasse der wichtigste erneuerbare Energieträger in Österreich mit einer jährlichen Energieproduktion von 68.000 GWh. Rohstoffe, Infrastruktur und Know-how zu Bioenergie sind mehr als ausreichend vorhanden und viele österreichische Unternehmen gelten als internationale Technologieführer in diesem Bereich.
Die vollständige Publikation von Klima- und Energiefonds und Erneuerbare Energie Österreich finden Sie unter: www.faktencheck-energiewende.at