Geschichte und Bedeutung der Honigbiene
Für das Ökosystem der Erde ist sie durch ihre Bestäubungsleistung unverzichtbar, der Mensch nutzt ihre Erzeugnisse seit Jahrtausenden. Ihre ursprüngliche Heimat ist der Wald und auch heute ist sie noch ein Wildtier: Die Honigbiene
Das bekannte Zitat von Albert Einstein über eine Welt ohne Bienen mag zwar erfunden sein – die enorme Bedeutung der Biene ist es nicht.
Die Biene als wildes Waldtier
Die Geschichte der Honigbienen ist eng mit der des Menschen verknüpft. Einer der frühesten Belege, dass Menschen Bienen zur Gewinnung von Rohstoffen nutzten, sind Höhlenmalereien aus Spanien. Auf ihnen ist ein Honigsammler oder Honigjäger zu sehen, der auf einen Baum klettert und Bienenprodukte aus einem Loch im Stamm entnimmt.
Aus dem gelegentlichen Sammeln von Honig einzelner Bienenvölker hat sich im frühen Mittelalter die Waldbienenzucht, auch Zeidlerei genannt, entwickelt. Die Zeidler schufen Hohlräume in Bäumen, die sie mit einem Stück Holz abdeckten und dabei ein Loch freihielten, das den Bienen das Ein- und Ausfliegen ermöglichte. Wenn sich ein Bienenvolk angesiedelt hatte, ernteten die Zeidler Honig, Wachs und weitere Erzeugnisse wie Propolis und Gelée Royale. Letztere waren wichtige Bestandteile medizinischer Produkte. Um besser an den begehrten Rohstoff heranzukommen, gingen die Zeidler später dazu über, das Stück des Baumstammes mit dem Bienenstock abzuschneiden und am Boden aufzustellen.
Der Begriff Zeidler kommt ursprünglich aus dem Lateinischen: ‚Excidere’ bedeutet ‚herausschneiden’ und ging als ‚zeideln’ (‚Honig schneiden’) ins Althochdeutsche über. Honig schneiden hieß es, weil – anders als heute – beim Ernten die gesamte Honigwabe entnommen, genauer gesagt herausgeschnitten wurde.
Der enorme Wert von Bienenprodukten im Mittelalter, vor allem von Honig und Wachs, kann heute nur noch erahnt werden. Während Wachs den einzigen Rohstoff zur Herstellung von Kerzen darstellte, war Honig das einzig verfügbare Süßungsmittel im Europa des Mittelalters. Zucker gab es bis zum Anbau von Zuckerrohr im 15. Jahrhundert praktisch nicht. Hohe Strafen für Vergehen wie Honig- oder Bienendiebstahl belegen, wie wichtig Honig für das alltägliche Leben war.
Der langsame Niedergang des Zeidlerwesens begann ungefähr im 16. Jahrhundert und weist Parallelen zu der Etablierung von Rohrzucker in Europa auf. Mit dem Anbau von Zuckerrüben im 19. Jahrhundert verlor die Zeidlerei ihre wirtschaftliche Bedeutung endgültig – auch wenn es vereinzelt Projekte gibt, Bienenvölker im Wald anzusiedeln und das Handwerk der Zeidler wieder aufzunehmen.
Bienen brauchen bewirtschafteten Wald
Der Wald ist als Nahrungsquelle und Lebensraum von hohem Wert für Bienen. Durch intensive landwirtschaftliche Nutzung können viele Gebiete nicht mehr ausreichend Pollen und Nektar zur Verfügung stellen und so wächst die Bedeutung von naturnah bewirtschafteten Wäldern für den Erhalt von Bienenpopulationen. Von einer nachhaltigen und intelligenten Waldbewirtschaftung profitieren Mensch und Biene gleichermaßen. Sie ist Voraussetzung, um den Bienen einen ertragreichen Lebensraum zu schaffen, indem Baumarten mit hohem Nektar- und Pollenangebot gefördert oder gezielt gepflanzt werden. Die Weide ist ein Beispiel für einen solchen bienenfreundlichen Baum und sollte als eine der wichtigsten Nahrungspflanzen der Biene ausreichend verfügbar sein.
Seit einiger Zeit werden von vielen Seiten Maßnahmen gesetzt, um das Überleben der Bienen in Europa zu sichern. Umweltschutzorganisationen kommunizieren die Notwendigkeit, Bienen zu schützen, Imker bieten Kurse für Bienenfreunde an, der Diskonter Hofer hat gemeinsam mit dem | naturschutzbund | einen Bienenschutzfonds ins Leben gerufen und die Stadt Wien belässt möglichst viele Wiesenflächen in Parkanlagen naturnah. Auch ProPellets möchte sich für den Erhalt der Bienen einsetzen und hat im seit mittlerweile vielen Jahren eine Patenschaft für einen Bienenstock am Waldrand in Schadendorf bei Wieselburg übernommen.