19. Februar 2016
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Klimakonferenz 2015 - Abschied vom fossilen Zeitalter
Der Klimawandel ist auch in Österreich bereits deutlich spürbar. So ist seit 1980 die mittlere Temperatur um rund 2 Grad Celsius gestiegen.
Der Klimawandel ist auch in Österreich bereits deutlich spürbar. So ist seit 1980 die mittlere Temperatur um rund 2 Grad Celsius gestiegen. Laut Prognose des aktuellen Klimaberichts ist ein weiterer Anstieg in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts von etwa 1,4 Grad gegenüber dem derzeitigen Niveau zu erwarten. Allein in Österreich drohen bis 2050 aufgrund des Klimawandels jährliche Kosten von bis zu 8,8 Milliarden Euro.
196 Staaten haben nun im Rahmen der Pariser Klimakonferenz einem globalen Klimavertrag zugestimmt. Dieser soll 2020 in Kraft treten und wird auch für Österreich Konsequenzen haben. Eine Energiewende – weg von den fossilen hin zu erneuerbaren Energiequellen – wird unvermeidlich sein. Insbesondere die Abschaffung von Subventionen für fossile Energiequellen, das Verbot von Öl- und Gasheizungen in Neubauten sowie eine ökologische Steuerreform werden derzeit als mögliche Maßnahmen in Österreich diskutiert.
Die wichtigsten Resultate der Klimakonferenz
- Temperaturerhöhung weniger als 2 Grad
Die Erhöhung der bodennahen Temperatur soll laut Vertrag auf weniger als zwei, möglichst auf 1,5 Grad begrenzt werden. Eine Einigung auf die zuvor angestrebten 2 Grad war am Veto der Inselstaaten gescheitert, die ohne das 1,5-Grad-Ziel den Klimavertrag nicht unterzeichnen wollten.
- Keine Treibhausgase mehr
In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts sollen nicht mehr Treibhausgase produziert werden, als das Ökosystem absorbieren kann. Das bedeutet neben dem Ausstieg aus fossilen Energien (Kohle, Erdöl, Erdgas) vor allem die Etablierung erneuerbarer Energiequellen.
- Keine bindenden Ziele zur CO2-Reduktion
Im Gegensatz zu dem 2020 auslaufenden Kyoto-Protokoll schreibt der Klimavertrag von Paris keine bindenden Ziele zur CO2-Reduktion für einzelne Staaten fest. Stattdessen haben die Industriestaaten freiwillige Selbstverpflichtungen zum Klimaschutz vorzulegen, die konkret und quantifizierbar sein müssen. Alle übrigen Länder werden zu Selbstverpflichtungen „ermutigt“. Fachleute bezweifeln allerdings, dass die Selbstverpflichtungen der Staaten ausreichen, um den Temperaturanstieg auf weniger als zwei Grad zu begrenzen.
- Ziele sollen ständig verschärft werden
Alle fünf Jahre sollen diese selbstgesetzten Ziele zur Reduktion der Treibhausgas-Emmissionen überprüft und verschärft werden. Kritiker aus Fachkreisen meinen, dass eine erstmalige Überprüfung im Jahr 2025 eindeutig zu spät sei, um auf eine Begrenzung der Erderwärmung von maximal 1,5 Grad zu kommen, da die bisher vorgelegten freiwilligen Klimaschutzpläne der Staaten auf eine Erwärmung von 2,7 Grad Celsius zulaufen würden.
- Risiken im Falle einer Erwärmung abfedern
Auch sollen Staaten Maßnahmen treffen, um Risiken abzufedern, die im Falle einer Erwärmung um 2 Grad zu erwarten sind. Dass das 1,5-Grad-Ziel bei weitem drastischere Schritte erforderlich machen würde, wird nicht erwähnt.
2015 war das weltweit wärmste Jahr seit Beginn der Messungen

Der Klimawandel wird durch die Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas ausgelöst. Die Konzentration von Kohlendioxid (CO2) - Endprodukt der Verbrennung fossiler Energieträger und wichtigstes Treibhausgas - iauf der Erde steigt. In der Folge kommt es zum Temperaturanstieg in der Atmosphäre.
Betrachtet man die von der US-Weltraumbehörde NASA veröffentlichte Animation zur globalen Erwärmung, wird die Dringlichkeit der Reduktion von CO2-Emissionen sichtbar. Die Daten der NASA beruhen auf Messungen der Oberflächentemperaturen an 6.300 Wetterstationen, von Schiffen und Bojen aus sowie in Forschungsstationen der Antarktis. Die weltweite Durchschnittstemperatur im Jahr 2014 lag bei 14,6 Grad Celsius und war damit etwa 0,8 Grad über dem gemessenen Durchschnitt des 20. Jahrhunderts.
Die Animation zeigt die Temperaturentwicklung vom Jahr 1880 bis 2014. Rot, Orange und Gelb zeigen die wärmeren Gebiete an. Blau die kälteren. 15 der 16 wärmsten Jahre der Messgeschichte haben wir in diesem Jahrtausend erlebt. Wärmerekordjahre waren 2005 und 2010. Das Jahr 2015 war das weltweit wärmste Jahr seit Beginn der Messungen. (Quelle: www.bloomberg.com)
Die Verursacher der Treibhausgas-Emissionen in Österreich
Die Hauptverursacher der österreichischen Treibhausgas-Emissionen (ohne Emissionshandel) waren 2013 die Sektoren Verkehr (45 %), Gebäude (17 %), Landwirtschaft (15 %) sowie Energie und Industrie (13 %). Die größten Reduktionen seit 2005 verzeichnen die Sektoren Gebäude und Verkehr.
Der Rückgang der Treibhausgas-Emissionen im Sektor Gebäude ist vor allem auf thermisch-energetische Sanierungen von Gebäuden, den Einsatz effizienterer Heizsysteme und den Wechsel auf kohlenstoffärmere Brennstoffe zurückzuführen. Da derzeit die thermische Sanierungsrate noch weit unter dem angestrebten Ziel von drei Prozent liegt, besteht im Sektor Gebäude nach wie vor ein hohes Reduktionspotenzial.

Welchen Beitrag Pelletheizungen zur Erreichung der Reduktionsziele leisten können
Will man in Österreich hohe CO2-Einsparungen mit vertretbarem Aufwand umsetzen, dann wird man an umweltfreundlichen Pelletheizungen nicht vorbeikommen. Denn bei weitgehender Klimaneutralität verfügen Pellets über ein ausgezeichnetes Emissionsverhalten. Holzpellets sind CO2-neutral und geben beim Heizen nur so viel CO2 ab, wie Bäume während ihres Wachstumprozesses aus der Luft aufgenommen haben. Im Vergleich: 1 Liter Heizöl emittiert bei der Verbrennung rund 2,9 kg klimaschädigendes CO2.

Reduktion der CO2-Emissionen um 99 Prozent
In Österreich sind derzeit 120.000 Pelletheizanlagen installiert, die im Vergleich zu Heizöl eine Einsparung von über 1 Million Tonnen CO2 pro Jahr erzielen. Durch jede neue Pelletheizung können somit jährlich zwischen 6 und 11,5 Tonnen CO2 – abhängig vom Energieverbrauch und der vorherigen Energiequelle – eingespart werden.
Beim Umstieg von einer Ölheizung auf eine Pelletheizung bedeutet das eine Treibhausgasreduktion von rund 97 Prozent. An einem Standort in Wels wurde für private Haushalte, die von einer Ölheizung auf eine Pelletheizung umgestiegen waren, sogar eine CO2-Reduktion von 98,9 Prozent berechnet.
Pelletheizungen stellen somit eine effiziente Lösung dar, um den vom Menschen verursachten globalen Klimawandel und die damit verbundene Erderwärmung zu begrenzen. Nachfolgender Vergleich der CO2-Emissionen vor und nach der Umstellung von Öl auf Pellets macht dies anhand konkreter Zahlen deutlich:
Ölheizung
Pelletheizung
Pelletheizungen schaffen regionale Arbeitsplätze
Interessant in diesem Zusammenhang sind auch die positiven Auswirkungen von Pelletheizungen auf die regionale Beschäftigung. Während bei Öl- und Gasheizungen lediglich in Hinblick auf den Endverbraucher Arbeitskräftestunden anfallen, wenn also ein Installateur die Heizung montiert und wartet, schaffen Pelletheizungen regionale Arbeitsplätze von der Waldpflege bis hin zum Holztransport. Die Arbeitsstunden im Sägewerk und die Pelletierung selbst sind in nachfolgender Grafik noch gar nicht berücksichtigt.
