NÖ machts vor: Verbot von Ölheizungen im Neubau
Heizen mit Öl gehört endgültig der Vergangenheit an, umweltschädliche Ölheizungen müssen Platz machen für nachhaltige Systeme. Ab 2019 ist in Niederösterreich die Installation von Ölheizungen in Neubauten untersagt.
Aktuell heizen laut Statistik Austria noch rund 600.000 Haushalte in Österreich mit Heizöl, 100.000 davon allein in Niederösterreich. Damit es nicht noch mehr werden, ist es ab 2019 nicht mehr erlaubt, Ölheizkessel in Neubauten zu installieren. Höchste Zeit, finden Klima- und Energieexperten. Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) forderte bereits vor Monaten ein Ölheizungsverbot in Neubauten und ging sogar noch einen Schritt weiter. Als Teilnehmer der internationalen Klimakonferenz in Marrakesch erklärte er: „Wir sollten ein Ende der Ölheizung diskutieren, beim Neubau ebenso wie beim Kesseltausch.“
Die zuverlässige Alternative: Pellets
Pelletheizungen sind auch bei tiefen Temperaturen und langen Kälteperioden die ideale umweltfreundliche Alternative für Ölkessel. Holzpellets sind ein heimisches Produkt und eine günstige und zuverlässige Quelle für gemütliche Wärme. Der Rohstoff für die kleinen Energiebündel wird nachhaltig im eigenen Land erwirtschaftet, was dazu führt, dass Pellets ein besonders preisstabiler Brennstoff sind.
Ölkessel als Klimakiller
„Wenn jemand ein Haus neu baut, hat ein Ölkessel darin nichts verloren. Ölkessel sind die größten Klimakiller, das können wir nicht brauchen“, kommentiert Niederösterreichs Umweltlandesrat Stephan Pernkopf seine Entscheidung für ein Ölheizungsverbot in Niederösterreich.
Das private Institut für Wärme und Öltechnik (IWO) reagiert verärgert über das Verbot von Ölheizungen und übt harsche Kritik. Herbert Greisberger, Geschäftsführer der Energie- und Umweltagentur NÖ hält dem entgegen: „Ich verstehe die Vorgehensweise des IWO als Lobbyisten für Ölheizungen, das ist ihre Aufgabe und ihr Geschäft, aber das Land Niederösterreich schützt hier die Mieter und Eigentümer von Gebäuden.“ Greisberger betont: „Wenn man sich ein typisches Einfamilienhaus, das mit Öl beheizt wird, ansieht, so hatten die Bewohner im heurigen Jahr alleine aus dem Preisanstieg beim Öl um 290 Euro höhere Heizkosten als im Vorjahr.“
Die Pariser Klimaziele, da sind sich Experten einig, können nur erreicht werden, wenn politische Entscheidungsträger mutig eine neue Richtung vorgeben. Niederösterreich hat sich getraut und zeigt, wie es geht. Diese Annäherung an ein allgemeines Verbot von Ölheizungen ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Energiewende und wird als positives Beispiel hoffentlich bald bundesweit Schule machen.