Österreich enttäuscht beim Klimaschutz
Rechtzeitig zum meteorologischen Herbstbeginn veröffentlichte das Umweltbundesamt letzte Woche den Klimaschutzbericht 2017. Doch der fällt für Österreich leider gar nicht milde aus.
Spätestens mit dem Klimaabkommen von Paris aus dem Jahr 2015 ist sich die Staatengemeinschaft einig geworden, dass eine Begrenzung des globalen Temperaturanstieges auf deutlich unter 2 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Niveau unabdingbar ist, um den vom Menschen verursachten Klimawandel unter Kontrolle zu bringen. Experten weltweit sind sich einig, dass eine solche Begrenzung der Erderwärmung nur möglich ist, wenn bis Mitte des Jahrhunderts ein vollständiger Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger erfolgt. Denn bereits heute – nach nur knapp zweihundert Jahren - liegt die mittlere globale Temperatur um mehr als 1 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau. Die Jahre 2014, 2015 und 2016 waren die wärmsten der bisherigen Messgeschichte.
Anstieg statt Reduktion der Treibhausgasemissionen
Dies alles sollte Grund genug sein, ernsthaft gegen den Klimawandel vorzugehen, vor allem angesichts der Tatsache, dass der Temperaturanstieg in Österreich in der Vergangenheit sogar mehr als doppelt so hoch war wie im globalen Durchschnitt. Trotzdem schaffte es die Regierung nicht, sich auf eine Klima- und Energiestrategie bis 2030 zu einigen und bringt Österreichs Klimaziele damit ins Wanken. Denn die Zahlen, die das Umweltbundesamt im aktuellen Klimaschutzbericht 2017 für das Jahr 2015 präsentierte, sind alles andere als positiv zu bewerten. Im Jahr 2015 betrugen die Treibhausgasemissionen Österreichs 78,9 Millionen Tonnen. Damit lagen sie um 3,2 Prozent über dem Niveau von 2014 und um 0,1 Prozent über dem Wert von 1990. Hauptverantwortlich für den Anstieg gegenüber dem Vorjahr 2014 war insbesondere die Emissionserhöhung im Bereich der Energieaufbringung. Zusätzlich kam es im Gebäudebereich im Vergleich zur sehr warmen Wintersaison 2014 witterungsbedingt zu einem höheren Heizbedarf und im Verkehrssektor stieg der Absatz von fossilen Treibstoffen.
Österreich tritt auf der Stelle
Werden nicht schnell weitereichende Maßnahmen zur Verminderung der Treibhausgasemissionen getroffen, scheint das von der EU vorgegebene Ziel Österreichs von minus 36% an Emissionen gegenüber 2005 in weite Ferne zu rücken. Die Folgen einer zunehmenden Erhöhung der Temperatur, da sind sich Klimaforscher einig, können fatal sein. Bei einem Temperaturanstieg im globalen Mittel um 2 Grad Celsius sind bereits irreversible Auswirkungen zu erwarten und die Überschreitung von Kipppunkten kann nicht ausgeschlossen werden.
Nähere Informationen und den Klimaschutzbericht 2017 zum Download gibt es HIER.