Pelletheizung im Tiroler Einfamilienhaus
Das Einfamilienhaus der Familie Span aus der Nähe von Innsbruck wird seit 18 Jahren mit Pellets beheizt.
Als Bernadette und Manfred Span vor achtzehn Jahren in Götzens bei Innsbruck ihr Haus bauten, galt die junge Familie bei den Nachbarn als einigermaßen exzentrisch. Nicht nur errichteten sie ihr Einfamilienhaus nach schwedischem Vorbild komplett aus Holz, sie setzten auch bei der Beheizung des neuen Zuhauses auf Holz als Brennstoff.
Umweltschutz als Kernargument für Pellets
1998 verstand man unter der energetischen Nutzung von Biomasse in erster Linie Kaminöfen, die händisch mit Stückholz befüllt werden müssen. Im ländlichen Umfeld war es außerdem üblich, Heizkessel mit Hackschnitzeln zu befeuern. Holzpellets jedoch – der Brennstoff, für den sich Manfred und Bernadette entschieden – war Ende der Neunziger Jahre noch ein wenig bekanntes Nischenprodukt am Markt. So kam der Familie eine gewisse Vorreiterrolle zu, als sie sich bewusst gegen Heizöl und für die Installation eines Pelletkessels entschied.
Die Hauptmotivation für die Wahl dieses Biomasseheizsystems, sagt Bernadette Span heute, sei das Argument der Umweltfreundlichkeit gewesen. Zusätzlich spielte die Überlegung eine Rolle, durch eine Pelletheizung nicht mehr von den Anbietern fossiler Energieträger abhängig zu sein.
Kombinierter Hackgut- und Pelletheizkessel
Seit fast zwanzig Jahren läuft im Haus der Tiroler Familie ein kombinierter Hackgut- und Pelletkessel mit einem integrierten Vorratsbehälter. Die Pelletförderung mittels einer Schnecke hat Herr Span selbst gebaut, ebenso den Trichter im angrenzenden Raum, der sicherstellt, dass die Förderung alle Pellets, die dort gelagert werden, erreicht und keine ungenutzt liegen bleiben. Nennenswerte Probleme mit der Heizung gab es laut Manfred Span bisher nicht. In den vergangenen achtzehn Jahren musste neben einigen Verschleißteilen lediglich die Steuerung getauscht werden. Der Vorratsbehälter mit einem Volumen von 700 Litern wird im Winter etwa alle drei Wochen gefüllt – das erledigt die Pelletförderung auf Knopfdruck. Wenn nicht geheizt wird, reicht eine Füllung des Behälters aus, um den ganzen Sommer über Warmwasser bereitzustellen. Bei einem Verbrauch von etwa 5 Tonnen Pellets pro Jahr muss die Aschelade des Kessels etwa zwei Mal pro Heizsaison geleert werden – eine Aufgabe, die nicht ganz so beliebt ist bei der Familie. Zwei Mal im Jahr kommt der ortsansässige Rauchfangkehrer und erledigt Reinigungsarbeiten.
In den ersten Jahren, erinnert sich Frau Span, war die Pelletheizung eine solche Novität in der Umgebung, dass der zuständige Rauchfangkehrerbetrieb zu jeder Kehrung einen neuen Mitarbeiter schickte, um „die neuartige Maschine zu inspizieren“. Alle zwei Jahre kommt ein Techniker des Heizungsherstellers ins Haus und führt ein umfangreiches Kesselservice durch.
Komfortabel und zuverlässig
Im Rückblick sind die Spans sehr zufrieden mit ihrer Biomasseheizung, die nach achtzehn Jahren noch so zuverlässig läuft wie am ersten Tag. Hauseigentümern, die überlegen, eine Pelletheizung zu installieren, rät Manfred Span speziell darauf zu achten, dass der Zugang zum Pelletlagerplatz einfach möglich ist. Ihre Pellets bezieht die Familie von einem regionalen Brennstoffhändler, der ENplus-zertifizierte Pellets aus der Umgebung anbietet. Davon, Pellets beim günstigsten Anbieter zu bestellen und gegebenenfalls lange Transportwege in Kauf zu nehmen, hält Herr Span nichts. Das würde seiner Motivation, regionale und umweltfreundliche Rohstoffe zu verwenden, widersprechen.
Vom Prinzip, CO2-neutral zu heizen ist die Familie Span heute mehr denn je überzeugt, sind doch die Auswirkungen des Klimawandels im alpinen Tirol besonders deutlich zu spüren.