Welche Heizung eignet sich für welches Gebäude?
Die richtige Heizung für das eigene Gebäude zu finden, ist das Um und Auf, um den Energieverbrauch niedrig zu halten. Jedes Gebäude ist anders, daher gibt es auch nicht die eine richtige Heizlösung für alle. Wie Sie anhand von einigen Kernpunkten das richtige Heizsystem für Ihr Gebäude finden und in welchem Umfang sich eine Pelletheizung bei Ihnen lohnt, erfahren Sie hier.
Thermische Qualität ist ein entscheidender Faktor
Die Wahl des optimalen Heizsystem hängt in großem Maße von der thermischen Qualität eines Gebäudes ab. Der Energieverbrauch, der für das Beheizen eines Gebäudes nötig ist, wird häufig in Gebäudeklassen angegeben. Im Energieausweis sind – ähnlich wie in einem Typenschein – die für den Energiebedarf eines Gebäudes wichtigsten Eckdaten zusammengefasst und über Energiekennzahlen und eine Einstufungsskala dargestellt. Die Bandbreite der Einstufung reicht dabei von Gebäudeklasse A++ (das entspricht dem Passivhausstandard) bis G für ein Gebäude mit sehr hohem Wärmeverbrauch wie er bei alten, unsanierten Bauwerken vorkommt.
Der Heizwärmebedarf (HWB) beschreibt jene Energiemenge, die für die Raumheizung eines Wohnobjekts benötigt wird. Der HWB ist neben anderen Kennzahlen am Titelblatt des Energieausweises ersichtlich oder kann mit Hilfe einer Energieberatung ermittelt werden. Er liegt je nach Gebäudeklasse zwischen 10 und 250 kWh pro Quadratmeter und Jahr. Das entspricht einem Energiegehalt von etwa 1 bis 25 Litern Heizöl pro Quadratmeter und Jahr.

Wie finde ich die richtige Heizung für mein Haus?
Um die Auswahl des passenden Heizsystems zu erleichtern, hat die Initiative klima:aktiv ein Bewertungsmodell für die verschiedenen Gebäudeklassen entwickelt. Dieses Bewertungsschema berücksichtigt verschiedene Kriterien wie z.B. Verfügbarkeit des Enrgieträgers am Markt, Klimaschutz und Betriebs- oder Wartungskosten. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Pelletheizsysteme für jede Gebäudeklasse sehr gut geeignet sind. Für Niedrigenergiehäuser sind Pelletkaminöfen (mit oder ohne Zentralheizungsfunktion) oder spezielle Kompaktkessel ideal, während ein klassischer Pelletheizkessel (häufig verbunden mit einer thermischen Solaranlage zur Warmwasserbereitung) alle anderen Gebäudeklassen effizient beheizt.
Klima:aktiv Heizungs-Matrix
Die Heizungs-Matrix der Initiative Klima:aktiv zeigt übersichtlich, welche Heizungsysteme für Ihr Haus empfehlenswert sind und berücksichtigt dabei die Kriterien CO2-Emissionen, Investitionskosten und Heizkomfort.

Die Heizungs-Matrix gibt es auch interaktiv online und zum Download als PDF.
Gebäudeklassen
Gebäudeklasse D-G
Bei den Gebäudeklassen D-G handelt es sich um Gebäude ohne Wärmedämmung, die in der Regel vor 2003 erbaut wurden. Bei Einfamilienhäusern, die in diesen Gebäudeklassen gelistet sind, sollten Sie auf jeden Fall Maßnahmen zur besseren Wärmedämmung überlegen - etwa eine Verbesserung der Gebäudedämmung oder neue Fenster.

Gebäudeklasse C
In der Klasse C sind Bestandsgebäude gelistet, die mit zumindest einer wesentlichen Maßnahme saniert wurden sowie viele Neubauten, die zwischen 2004 und 2008 errichtet wurden.

Gebäudeklasse B
Zu der Klasse B gehören mit mehreren Maßnahmen gut wärmegedämmte Bestandsgebäude bzw. Neubauten, errichtet zwischen 2009 und 2011.

Gebäudeklasse A
Die Gebäudeklasse A umfasst sehr gut wärmegedämmte Bestandsgebäude oder Neubauten ab 2012 mit einer Komfort-Lüftungsanlage (kontrollierte Be- und Entlüftung). Passiv- und Plusenergiehäuser fallen unter die Kategorie A+ bzw. A++.
