Schulterschluss für die Energiezukunft
Die Energiewende ist dringend notwendig und muss kein Leidensweg sein. Dies stellte der Biomasse-Verband auf einer Tagung zur Energiezukunft in Wien klar.
„Bioenergie und Umweltschutz“ lautete der Titel der eintägigen Veranstaltung des Biomasse-Verbandes am 14. Juni in der Urania in Wien. Neben der energetischen Biomassenutzung und deren Rolle für die Zukunft der Energieversorgung befassten sich die zahlreichen teils internationalen Vortragenden verstärkt mit dem Thema Umweltschutz und Erhaltung der Biodiversität. Im Hinblick auf die prekäre Lage, in die der anthropogene Klimawandel Mensch und Natur bringt, kam es zu einem Schulterschluss zwischen Vertretern der Biomassebranche, den österreichischen Bundesforsten und den Umwelt-NGOs.
Nachhaltige und ökologische Waldnutzung
Rudolf Freidhager, Vorstand der Österreichischen Bundesforste bekannte sich klar zur nachhaltigen und ökologischen Waldnutzung. Nur der bewirtschaftete Wald, so Freidhager, könne etwas für den Klimaschutz leisten. Die energetische Nutzung von Holz stehe nicht in Opposition zur Prämisse der Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft, im Gegenteil: die Nutzung von Biomasse in Heizkraftwerken ermögliche der Forstwirtschaft die nachhaltige Waldpflege. Das Bekenntnis zur Biomassenutzung in nachhaltiger Weise teilt auch der WWF, wie Jurrien Westerhof, politischer Leiter der NGO, bestätigt. Er betont allerdings, dass der Nachhaltigkeitsbegriff nicht nur quantitativ sondern auch qualitativ verstanden werden müsse. Die Grenzen der energetischen Nutzung von Biomasse müssen gesehen werden und die Biodiversität dürfe nicht darunter leiden.
Ebenfalls essentiell im Zusammenhang mit der Nutzung von Energie aus Biomasse und anderen erneuerbaren Quellen sei die Notwendigkeit, Energie einzusparen. Das Thema Effizienzverbesserung führt auch Jürgen Schneider vom Umweltbundesamt in seinem Szenario Erneuerbare Energie an. Es sei utopisch zu glauben, man könne fossile Energie eins zu eins durch Erneuerbare ersetzen. Der Energieverbrauch müsse reduziert und die Energieeffizienz gesteigert werden, dann sei zusammen mit den Erneuerbaren Energieformen der Weg frei in Richtung Dekarbonisierung des Energiesystems. Und dieser Weg, so Schneider, müsse kein Leidensweg sein, befinde sich Österreich mit seinem großen Potential an Erneuerbaren doch in einer hervorragenden Ausgangsposition.
Weitere Informationen zur Veranstaltung und Vorträge zum Download auf der Homepage des Biomasse-Verbands.